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27.7.2020

Mehr Sicherheit für Blogger!

Was kann schon groß passieren, wenn jemand täglich vor dem PC sitzt und ein paar Ratschläge, Testberichte oder Filmsequenzen zu seiner Tagesgestaltung im Internet veröffentlicht? Leider eine ganze Menge. Die Risiken liegen weniger im gesundheitlichen als vielmehr im rechtlichen Bereich. Wenn Sie Blogger sind oder mit dem Gedanken spielen, einer zu werden, dann sollten Sie sich in diesem Beitrag unbedingt über die Risiken dieses Berufes informieren – und auch darüber, wie Sie sich wirksam dagegen versichern können.

Berufshaftpflicht für Selbstständige im Netz

Immer mehr Menschen bauen sich als Gründer oder Selbstständige eine eigene Existenz im Netz auf. Sie arbeiten als Influencer im Social Web und posten die neuesten Modetrends, schreiben Texte für Webseiten oder verdienen als Blogger ihr Geld. Wer gut ist, kann damit ein stabiles Vollzeiteinkommen erwirtschaften.

Viele Selbstständige im Netz machen sich nur wenig Gedanken über das Thema Versicherung. Denn wer hauptsächlich vor Licht und Sonne geschützt im eigenen Büro arbeitet, kann wohl kaum großen Gefahren ausgesetzt sein. Die Meinung ändert sich schnell, wenn die erste Abmahnung ins Haus flattert – zusammen mit einer 4- oder 5-stelligen Schadensersatzforderung.

Jede Berufsgruppe hat ihre individuellen Risiken. Es ist wichtig, diese zu kennen und sich rechtzeitig davor zu schützen.

Was für Risiken haben Blogger bei ihrer Arbeit?

Eine ganze Menge. Sie werden nicht wie auf der Baustelle von rostigen Nägeln auf der Erde oder herabfallendem Schutt bedroht, sondern sind digitalen Gefahren ausgesetzt. Wir haben Ihnen eine Liste mit Gefahren erstellt, die auf Sie lauern, wenn Sie als Blogger im World Wide Web unterwegs sind.

  1. Verletzung von Bildrechten

Es ist schnell passiert. Sie verfassen einen Beitrag über das die Entwicklung des weltweiten Klimas, suchen sich dazu ein Bild aus einer Bilddatenbank heraus, binden es in Ihren Beitrag ein und klicken auf Upload. Wenn Sie am nächsten Tag die Klickzahlen prüfen möchten, finden Sie in Ihrem Mail-Fach eine Abmahnung. Sie haben die Bildrechte des Fotografen verletzt. Insbesondere wenn Sie Ihren Blog gewerblich betreiben, gelangen die Abmahngebühren schnell in den 4-stelligen Bereich.

  1. Abmahnungen und Klagen

Wer Erfolg hat, hat auch Neider. Und diese beobachten ganz genau, was auf Ihrem Blog so passiert. Sie haben sich positiv über Ihr neues Handy geäußert, diesen Beitrag aber nicht als unbeauftragte Werbung gekennzeichnet? Dann bleibt dies vermutlich nicht lange unbemerkt. Sie müssen sich als Blogger sehr gut auskennen und genau wissen, was Sie schreiben und wie Sie es kennzeichnen. Die Gefahr ist allerdings groß, im Eifer des Gefechts eine Kleinigkeit zu übersehen und verklagt zu werden.

  1. Verstöße gegen die DSGVO

Gefühlt gab es 2018 kaum ein anderes Thema als die neue Datenschutzverordnung, die ein regelrechtes Blogsterben ausgelöst hat. Ein Problem sind beispielsweise die Kommentare unter den Blogbeiträgen. Oftmals wurden automatisch die IP-Adresse und die E-Mail-Adresse der Kommentatoren gespeichert. Diese Datenspeicherung muss aus Datenschutzgründen

von den Blogbetreibern sehr genau geprüft werden. Dasselbe gilt für die Versendung von Newslettern, Social-Media-Beiträgen, die Verwendung von Cookies sowie die Formulierung von Datenschutzerklärungen und dem Impressum. Bei der Vielzahl der Änderungen haben viele Blogger aus Angst vor Klagen kapituliert – oder sind das Risiko einfach eingegangen, etwas übersehen zu haben. Mit oft teuren Folgen.

  1. Hacking-Angriffe

Stellen Sie sich vor, Sie setzn sich am Morgen mit einem frisch gebrühten Kaffee an Ihren Schreibtisch, inspiriert den nächsten Blogbeitrag zu schreiben – und stellen fest, dass Hacker in Ihrem Namen tausende Spam-Nachrichten verschickt oder Ihren Blog plattgemacht haben. Ihre Mailadresse landet auf der schwarzen Liste der E-Mail-Betreiber, Ihre User sind genervt von dem SPAM-Beschuss und Sie erleiden einen massiven Imageverlust. Nicht zu sprechen von dem Verdienstausfall und den Kosten, die auf Sie zukommen, um Ihren Blog neu aufzubauen.

  1. Schäden durch Datenverlust

Die Daten sind für einen Blogger das, was für einen Zahnarzt die Zähne und für eine Erzieherin die Kinder sind. Gehen diese Daten beispielsweise durch einen Serverabsturz oder durch einen Hacking-Angriff verloren, dann kann das die Existenz eines jeden Blogbetreibers gefährden.

  1. Unzufriedene Kunden

Sie haben im Auftrag eines Kunden einen Beitrag verfasst, aber der Kunde ist nicht zufrieden? Dann bleiben Sie wohl auf den Kosten sitzen – es sei denn, Sie haben eine Blogger Versicherung gefunden, die Sie sogar gegen unzufriedene Kunden versichert.

  1. Verlust der Ausrüstung

Viele Blogger haben sich im Lauf der Zeit eine umfangreiche Ausrüstung zugelegt. Dazu gehört neben dem Laptop beispielsweise eine teure Fotoausrüstung. Wurde diese gestohlen oder ist sie nicht mehr funktionstüchtig, dann fehlt dem Blogger sein Equipment. Das kann manchmal sogar eine existenzielle Bedrohung sein.

  1. Verstoß gegen Geheimhaltungspflichten

Es ist in der Branche üblich, beim Austausch vertraulicher Informationen eine Geheimhaltungsvereinbarung aufzusetzen. Auch ungewollt kann es Ihnen passieren, dass Sie gegen diese Geheimhaltungspflicht verstoßen und dann in Regress genommen werden.

  1. Klagen bei Rufschädigungen

Die Grenzen zwischen einer Meinungsäußerung und einer Rufschädigung sind fließend. Wenn Sie sich über einen anderen Blogger oder über ein Unternehmen negativ auf Ihrem Blog äußern, müssen Sie mit einer Klage rechnen. Sie brauchen einen Anwalt und werden eventuell sogar zu Strafzahlungen verdonnert.

  1. Verletzung von Markenrechten

Wer denkt schon bei der Wahl eines Domain- oder Blognamens daran, dass er unter Umständen Markenrechte verletzen könnte? Selbst in Überschriften von Blogbeiträgen können sich Markenrechtsverletzungen verstecken.

  1. Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Sie haben es in Ihren eigenen Beiträgen unter Kontrolle, dass Sie keine Beleidigungen aussprechen oder das Persönlichkeitsrecht einer Person auf eine andere Weise verletzten. Wenn Ihr Blog aber offen ist für Kommentare, dann verlieren Sie diese Kontrolle. Sie haben zwar die Möglichkeit, Äußerungen zu löschen – aber je größer der Blog ist, desto schwerer fällt es, jeden Beitrag sofort zu finden, der gegen die Regeln verstößt.

Diese Liste zeigt die häufigsten Berufsrisiken, mit denen Blogger täglich konfrontiert werden. Mit einer Blogger-Versicherung können Sie sich vor diesen Risiken schützen.

Welche Versicherungen bieten Bloggern den nötigen Schutz?

Mittlerweile haben viele Versicherungen den Bedarf erkannt und bieten sogenannte „Blogger Versicherungen“ oder „Influencer Versicherungen“ an. Wir möchten dir im Folgenden zwei Versicherungen vorstellen, die Blogger vor den Gefahren im Netz schützen.

Die HISOX Blogger Versicherung

Diese Versicherung ist ein Spezialversicherer für Privat- und Geschäftskunden, der spezielle berufliche und private Risiken abdeckt. Sie können dort neben einer Oldtimer-Versicherung und einer Onlineshop-Versicherung auch eine Blogger-Versicherung abschließen. Diese ist modular aufgebaut. Sie wählen die Bausteine aus, die Sie für Ihre tägliche Arbeit benötigen.

Die 4 Module der Blogger-Versicherung

Basis: Berufshaftpflicht

Dieses Basismodul schützt Sie als Blogger vor Schadensersatzanforderungen oder Abmahnungen. Sie sind auch vor unberechtigten Ansprüchen geschützt, indem Sie einen passiven Rechtsschutz erhalten.

Modul 1: Betriebshaftpflicht

Stellen Sie sich vor, Sie führen in Ihrem Büro ein Interview – und Ihrem Interviewpartner fällt das Mikrofon auf den Zeh. Der Zeh ist gebrochen. In diesem Fall tritt die Betriebshaftpflicht ein. Diese zahlt auch dann, wenn Sie versehentlich Schäden an getesteten Produkten verursachen.

Modul 2: Cyber- und Datenrisiken

Wenn Ihr Blog einem Cyber-Angriff zum Opfer gefallen ist, bekommen Sie sofort Hilfe von Experten, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben.

Modul 3: Elektronik- und Büroinhalt

Diese Sachversicherung schützt Ihr Equipment im Büro vor Brandschäden, dem Herunterfallen und dem Verlust.

Was kostet die Blogger-Versicherung bei HISOX?

Die Höhe der Versicherung richtet sich nach Ihrem Netto-Jahresumsatz der letzten 12 Monate sowie nach der Höhe der gewählten Versicherungssumme. Damit Sie eine ungefähre Orientierung haben, wieviel Geld Sie für eine Blogger-Versicherung ausgeben müssen, haben wir eine Beispielrechnung erstellt.

Höhe des Jahresumsatzes: 40.000 € Höhe der Versicherungssumme: 250.000 €

Nettobetrag im Monat: 19,07 €.

Sie können dazu noch kostenpflichtige Zusatzleistungen buchen:

  • Verstoß gegen Geheimhaltungspflichten
  • Datenversicherung
  • Elektronik- und Büroinhaltsversicherung

Die zusätzlichen Kosten richten sich nach den oben genannten Faktoren.

Die Media Haftpflichtversicherung von exali.de

Diese Versicherung sichert Kreative und Medien-Agenturen vor den gängigen Gefahren aus dem Internet ab. Auch diese Versicherung ist modular aufgebaut:

Basis-Absicherung

Sie bekommen damit einen Grundlagen-Schutz für Ihre Leistung. Versichert sind finanzielle Schäden am Auftraggeber wie Programmier- und Layoutfehler.

Erweiterte Basis

Dieses Modul schließen Sie als Büro- und Betriebshaftpflicht ab, um sich gegen Personen- und Sachschäden abzusichern, die im Rahmen Ihrer Medienprojekte im Web entstehen.

Weitere Zusatzbausteine

Sie können Ihre Versicherung um weitere Bausteine ergänzen wie Vermögensschäden, eine Eigenschadenversicherung und einen passiven Rechtsschutz.

Zu den versicherten Risiken gehören sowohl Arbeiten im Bereich des Webdesigns als auch der inhaltlichen Gestaltung des Blogs und PR-Maßnahmen.

Was kostet die Blogger Versicherung bei exali.de?

Auch hier hängen die Kosten wieder von Ihrem Umsatz und der gewünschten Versicherungssumme ab. Wir haben den Beitrag wieder nach den gleichen Parametern berechnet:

Höhe des Jahresumsatzes: 40.000 € Höhe der Versicherungssumme: 250.000 €

Nettobetrag im Monat: 28,75 €.

Ab wann braucht ein Blogger eine Versicherung?

Grundsätzlich sollten Sie sich immer dann versichern, wenn Sie selbst einen Blog betreiben. Denn Sie können auch als privater Blogger belangt werden, wenn Sie beispielsweise ein Bild falsch verwenden oder wenn Sie versehentlich gegen die Datenschutzbestimmungen verstoßen. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Da die Blogger-Versicherungen modular aufgebaut sind, können Sie je nach Professionalität Ihres Blogs auch Bestandteile wie den Verdienstausfall oder die Versicherung des Equipments dazu buchen.

Reicht nicht auch eine einfache Berufshaftpflichtversicherung aus?

Für Profi-Blogger in der Regel nicht. Die Spezialversicherung für Blogger schließt wichtige Bausteine mit ein, die in einer klassischen Haftpflicht fehlen. Dazu gehört vor allem die Absicherung gegen

Daten- und Cyberrisiken im Netz sowie weitere Zusatzbausteine für Rufschädigungen oder Datenschutzverletzungen.


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