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27.7.2020

So finden Sie den richtigen Humidor

Mit einem Whisky im Ledersessel zurücklehnen und dabei eine Zigarre rauchen: Was früher in feiner Gesellschaft gang und gäbe war, ist heute häufig ein nur noch selten gelebter (Männer-)traum. Früher wie heute kommt der Lagerung der Zigarre jedoch die wichtigste Rolle zu. Denn nur wenn Zigarren richtig gelagert werden, behalten sie ihren typischen Geschmack. Lesen Sie hier, welche Utensilien und Voraussetzungen für eine perfekte Lagerung notwendig sind.

Der Humidor: Must-have für Zigarren-Liebhaber

Die wohl beste und zugleich sinnvollste Art der Zigarrenlagerung ist die in einem Humidor. Der Name des Geräts leitet sich von Humidität, dem Fachbegriff für Feuchtigkeit ab. Ein Humidor ist also ein Zigarrenkasten, in dem ein geeignetes Klima für die Zigarren herrscht. Möglich macht das ein integriertes Befeuchtungssystem.

Doch was ist bei der Wahl eines Humidors wichtig? Zunächst raten viele Zigarrenexperten, den Humidor lieber eine Nummer größer als kleiner zu kaufen. Können die Tabakwaren nebeneinanderliegend gelagert werden, ist es nicht mehr nötig, die Zigarren noch einzeln umzuschichten. Das ist nämlich dann wichtig, wenn mehrere Lagen Zigarren aufeinanderliegen, wobei die äußeren mehr Feuchtigkeit aufnehmen als die inneren.

Sinnvoll ist zudem einen Humidor aus einem geschmacksneutralen Material zu wählen. Nichts wäre schlimmer als eine Zigarrenbox, deren Eigengeschmack sich auf die Tabakwaren überträgt und so das Aroma verfremdet. Empfohlen werden Humidore aus dem Holz der spanischen Zeder. Dieser Werkstoff hat einen förderlichen Einfluss auf das Eigenaroma der Zigarre und vermag dieses sogar noch zu veredeln.

Aufbewahrung von Zigarren in einem Humidor: Von günstig bis teuer

Wie teuer ein Humidor ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist die Größe der Zigarrenschatulle ein wesentlicher Faktor. Sollen darin 10 oder 50 Zigarren gelagert werden? Einen Einfluss auf den Preis hat auch die Art des Befeuchtungssystems. Kleinere Schatullen werden häufig mit Kristallen befeuchtet, während größere und preisintensivere Geräte in der Regel eine vollautomatische Befeuchtungs- und Temperaturregelung haben.

Humidore für Anfänger gibt es bei Amazon zum Beispiel schon ab einem Preis von rund 50 Euro. Das integrierte Hygrometer, also der Feuchtigkeitsmesser, hält den Zigarren-Fan immer auf dem Laufenden über die Feuchtigkeit im Inneren. Günstigere Exemplare sind wie die teureren ebenfalls aus Holz gearbeitet, verfügen häufig aber „nur“ über ein Zedern-Furnier.

Wer seine Zigarren längere Zeit adäquat lagern möchte, profitiert von einem All-in-one-Gerät. Gerade Zigarren aus Kuba lassen sich sehr gut über eine längere Zeit hinweg lagern. Sie entwickeln – ähnlich wie ein Wein im Fass – einen besonderen Eigengeschmack. Wer diesen genießen möchte, muss sichergehen, dass bei der Zigarrenlagerung alles stimmt. Ein guter Grund auf großzügige Humidore zu setzen, wo die Feuchtigkeit und die Luft gut um die Zigarren zirkulieren kann.

Egal welcher Humidor es schlussendlich sein darf: Ein Humidor ist nicht nur praktisch, sondern auch ein wahrer Blickmagnet, der sich auch als Dekogegenstand geschickt platzieren lässt. Auch als Geschenk für Zigarrenliebhaber, sogenannten Aficionados, kommt ein Humidor gut an.

Luftfeuchtigkeit & Temperatur: die wichtigsten Faktoren für die perfekte Zigarrenlagerung

Wer sich für die bestmögliche Zigarrenlagerung interessiert, muss zunächst wissen, dass das „Braune Gold“, wie Zigarren früher genannt wurden, besonders hohe Ansprüche an die Umgebung hat. Damit der intensive Geschmack der Tabakwaren erhalten bleibt, sollten Sie nicht nur auf die richtige Raumtemperatur achten, sondern auch auf eine geeignete Luftfeuchtigkeit. Bestenfalls gleichen beide Punkte den klimatischen Bedingungen im Herstellungsland der Zigarre.

Werden Zigarren zu trocken gelagert, beginnen die gerollten Tabakblätter zu bröseln. Das schränkt nicht nur den Geschmack ein, sondern auch die Handhabung. Bröselige Exemplare lassen sich schlecht anschneiden und gleichermaßen schlecht rauchen. Aber auch eine zu feuchte Lagerung ist kontraproduktiv. Denn wenn die Luft zu viel Feuchtigkeit an die Tabakwaren abgibt, brennen die Zigarren zu langsam oder gehen immer wieder aus. Ebenfalls ein Effekt, der sich mit der richtigen Zigarrenlagerung vermeiden lässt.

Hard Facts: Wie lagere ich Zigarren am besten?

Die Zigarrenart

Generell gilt: Wie eine Zigarre am besten gelagert wird, hängt von der Zigarrenart ab. Im Hochpreissegment gibt es einige Exemplare, die trocken gelagert werden. Dazu zählen zum Beispiel indonesische Zigarren, die Kennern auch unter dem Namen Sumatra geläufig sind. In aller Regel sollten Zigarren aber so gelagert werden, dass ihr Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 14 Prozent erhalten bleibt.

Luftfeuchtigkeit

Diesen Humiditäts-, also Feuchtigkeitsgehalt, erreicht das „Braune Gold“ bei Temperaturen zwischen 19 und 21 Grad Celsius. Die relative Luftfeuchte sollte zwischen 69 und 72 Prozent betragen. Wer nicht gerade in den Tropen lebt, hat zu Hause normalerweise eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Und das ist auch gut so: Denn ist das Raumklima feuchter, droht Schimmelpilzbefall.

Zigarrenblüten

Werden Zigarren über einen längeren Zeitraum in einem Humidor gelagert, kann sich auf den Zigarren ein feiner weißer Pelz ablegen. Verwechseln Sie dies bloß nicht mit Schimmel! Hier handelt es sich in den meisten Fällen nämlich um Zigarrenblüten. Diese haben keinen Einfluss auf den Geschmack der Zigarre und können einfach mit den Fingern oder einem Pinsel entfernt werden. Schimmelbefall ist bei Zigarren eher selten und tritt nur dann auf, wenn die Zigarren längere Zeit bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent gelagert werden. In so einem Fall muss die Zigarre leider in den Mülleimer. Und vergessen Sie anschließend nicht den Humidor gründlich zu reinigen.

Alternativen zum Humidor: Wie kann ich Zigarren noch lagern?

Wer keinen Humidor zur Verfügung hat, kann sich mit „Hausmitteln“ behelfen, die jedoch keine dauerhafte Lösung darstellen. Denn ihr unverkennbares Aroma behalten Zigarren nur, wenn die Lagerungsbedingungen uneingeschränkt stimmen.

Zigarren, die nicht in einem Humidor gelagert werden, sind in einem dunklen Raum gut aufgehoben. Wer hier den Keller in Erwägung zieht, muss Folgendes wissen: Zigarren nehmen, auch wenn sie noch verpackt sind, den Geschmack ihrer Umgebung an. Häufig fallen Keller durch einen starken Eigengeruch auf, der das Zigarrenaroma merklich trüben könnte. Auch wenn in den Kellerräumen Kräuter oder Putzmittel aufbewahrt werden, sind Zigarren hier fehl am Platz.

Um die Feuchtigkeit in der Zigarre zu halten, bietet es sich an, die Zigarre in ihrer Folie zu belassen. Um sicherzugehen, dass die Tabakwaren nicht schwitzen und in Folge schimmeln, ist ein kleiner Schnitt in die Verpackung sinnvoll. Eine Langzeitlagerung oder sogar eine Entwicklung des Geschmacks ist unter solchen Umständen jedoch nicht möglich.

Tipps wie die Lagerung der Zigarre im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe sollten Sie nicht im Ansatz befolgen. Denn die Tabakpflanze hat ihren Ursprung in warmen und feuchten Gebieten. In Kühlfach und -schrank stimmt daher weder die Temperatur noch die Luftfeuchtigkeit. Außerdem kann die Zigarre den Geruch des Kühlschranks übernehmen. Das möchten Sie ja sicherlich auch nicht.


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