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16.7.2021

Mobiles Arbeiten: Ortsunabhängig dank Telearbeit

Arbeiten, von wo und wann Sie möchten – das Konzept des mobilen Arbeitens macht es möglich. In Zeiten der Corona-Pandemie arbeiteten so viele Arbeitnehmer wie noch nie von zu Hause. Das US-Unternehmen Google plant sogar, den regulären Bürobetrieb erst im Juli 2021 wieder aufzunehmen. Doch welche Voraussetzungen sollten für mobiles Arbeiten gegeben sein und wie wirkt sich diese sogenannte Telearbeit auf die Work-Life-Balance aus?

Mobiles Arbeiten und Home Office: Zwei verschiedene Modelle

Das mobile Arbeiten, auch Telearbeit genannt, zeichnet sich durch die nahezu unbegrenzte Flexibilität aus. Wo und wann der Arbeitsauftrag erfüllt wird, ist zweitrangig. Mobiles Arbeiten ist also nicht nur im Heimbüro möglich, sondern auch in Cafés, im ICE oder im Co-Working-Space. Jeder Ort, der über einen Internetzugang verfügt, lässt sich in ein mobiles Büro verwandeln.

Im Unterschied dazu ist das Home Office an den festen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden gebunden. Wer im Home Office arbeitet, sollte während der Arbeitszeit für die Vorgesetzten zu Hause erreichbar sein. So unterscheiden sich mobiles Arbeiten und Home Office vor allem durch die Ortsbindung.

Mit mobilem Arbeiten zur ausgewogenen Work-Life-Balance

Die Flexibilität der Telearbeit ist für viele Fachkräfte ein entscheidendes Element bei der Wahl des Arbeitgebers. Denn mobiles Arbeiten ist kein grundlegendes Recht, sondern ein Zusatzangebot vieler Unternehmen. Das alternative Modell überzeugt vor allem mit der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.

Um die Kinder kümmern oder pflegebedürftige Angehörige betreuen – mobiles Arbeiten schafft Freiraum für privates Engagement. Nicht an die Regelarbeitszeiten gebunden, lässt sich die Arbeitszeit besser auf außerberufliche Verpflichtungen abstimmen.

Diese flexible Organisation der Arbeitszeit erfordert jedoch Struktur und Verantwortungsgefühl. Richtig umgesetzt fördert das mobile Arbeiten die Motivation und somit langfristig auch die Leistungsfähigkeit. Eine Win-win-Situation sowohl für Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber.

Herausforderungen der Telearbeit

Um von der mobilen Arbeit zu profitieren ist es wichtig, auch außerhalb des Büros zwischen Arbeit und Freizeit eine klare Grenze zu ziehen – nicht nur wegen der Work-Life-Balance. Sind Sie es gewohnt, ortsungebunden zu arbeiten, könnte das dazu führen, auch nach der Arbeitszeit kleinere Aufgaben wie das Kontrollieren der E-Mails zu erledigen. Häufig werden diese Überstunden nicht erfasst und damit nicht vergütet.

Eine weitere Herausforderung der Telearbeit: Der direkte Kontakt zu den Kollegen entfällt. Doch die Digitalisierung bietet zahlreiche Optionen, um das Networking dennoch zu ermöglichen. Regelmäßige Telefon- und Videokonferenzen sind häufig ein wichtiger Bestandteil des mobilen Arbeitens. Zusätzlich nutzen Vorgesetzte Betriebsfeiern und Ausflüge, um das Teambuilding voranzutreiben.

5 Tipps für erfolgreiches mobiles Arbeiten

Unterwegs genauso produktiv wie im Büro arbeiten? Mit diesen fünf Tricks gelingt die Organisation des mobilen Arbeitstags:

  1. Zeitliche Struktur planen

Für die Arbeitsstruktur ist es unverzichtbar, vorab zu überlegen, wann und wo gearbeitet werden soll. Planen Sie zum einen die To-Dos für einen Tag. Zum anderen ist es hilfreich, konkret erreichbare Ziele festzulegen, von welchen Sie sich nicht ablenken lassen (zum Beispiel: „Ich arbeite jetzt für die nächsten drei Stunden an diesem Projekt“).

  1. Räumlichen Rahmen festlegen

Überlegen Sie sich, in welchem Setting Sie am produktivsten arbeiten können. Brauchen Sie absolute Ruhe oder inspiriert Sie das Flair eines Cafés? Bei längeren Arbeitseinheiten ist es wichtig, auf eine gesundheitsförderliche Sitzposition zu achten – diese ist vor allem in Cafés nicht immer gegeben. Arbeiten Sie von zu Hause, ist es sinnvoll, ein eigenes Zimmer für das mobile Arbeiten einzurichten.

  1. Ablenkungen vorbeugen

Um ein konzentriertes Arbeitsumfeld zu schaffen, können Sie vorab einige Vorkehrungen treffen. Stellen Sie sich beispielsweise genug Getränke in Reichweite. Schalten Sie Ihr privates Smartphone stumm und platzieren Sie es außerhalb Ihres Sichtfelds. Bitten Sie auch Ihre Familienmitglieder, auf Ihr mobiles Arbeiten Rücksicht zu nehmen.

  1. Kontakt zu Arbeitskollegen halten

Die Vernetzung mit anderen Teammitgliedern ist auch bei der Telearbeit entscheidend. Einigen Sie sich vorab auf bestimmte Kommunikationskanäle, um einander möglichst schnell erreichen zu können. So lassen sich Fragen im Handumdrehen beantworten und Fortschritte miteinander teilen.

  1. Technische Ausstattung

Die richtige Hardware ist für ein produktives Arbeiten unverzichtbar. Stellen Sie sicher, dass Sie einen PC oder Laptop besitzen, der den technischen Anforderungen Ihrer Aufgaben entspricht. Solche finden Sie zu genüge bei Conrad. Ein zweiter Bildschirm erleichtert in vielen Bereichen die Arbeitsabläufe. Ein Diensthandy sowie je nach Bedarf Drucker und Scanner (zum Beispiel von Saturn) zählen ebenso zur technischen Ausrüstung für das mobile Arbeiten.

Struktur und Routine sind für erfolgreiches mobiles Arbeiten unverzichtbar. Schaffen Sie es zudem, die Grenze zum Privatleben aufrecht zu halten, steht der gewinnbringenden Telearbeit nichts mehr im Weg.

Mobiles Arbeiten: Rechtliche Grundlagen

Selbstverständlich gibt es für das mobile Arbeiten einige rechtliche Bestimmungen. So greift das Arbeitszeitgesetz auch bei ortsungebundener Arbeit. Vorgesetzte dürfen auch hier nicht auf eine permanente Erreichbarkeit setzten. Ebenso greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht nur im Büro, sondern auch unterwegs. Dabei muss es sich bei dem Vorfall allerdings um eine berufsbezogene Tätigkeit handeln.

In größeren Unternehmen stellt häufig die Betriebsvereinbarung den rechtlichen Rahmen dar. Auch Arbeitszeit und Arbeitsplatzgestaltung sind hier näher definiert. Dennoch ist in jedem Fall ein persönliches Gespräch mit der Unternehmensführung wichtig, um die individuellen Bedingungen der Telearbeit zu besprechen.

Datenschutz: Mobiles Arbeiten erfordert Sensibilität

Vor allem beim mobilen Arbeiten ist es wichtig, sensibel mit arbeitsbezogenen Daten umzugehen. Im Hinblick auf den Datenschutz gilt es folgendes zu beachten:

  • Alle Geräte sollten mit einem Passwort versehen sein, um Fremden keinen Zugriff auf sensible Daten zu gewähren
  • Auf der Hardware sollte ein leistungsstarkes Virenschutzprogramm installiert sein
  • Zugriff auf das Internet niemals über öffentliche WLAN-Netzwerke
  • Sichere Verbindung zum Server durch Datentunnel (zum Beispiel über NordVPN)

Vor allem an öffentlichen Orten ist es wichtig, den Datenschutz als Priorität Nummer 1 zu beachten. Dabei kann beispielsweise schon eine Blickschutzfolie für den Laptop (zu finden bei Conrad) helfen. Wichtig ist es, dass alle Arbeitnehmer, die mobil arbeiten, selbst eine Sensibilität für das Thema Datenschutz entwickeln.

Telearbeit: Modernes Arbeitskonzept mit Potenzial

Das mobile Arbeiten ist ein moderner Ansatz der Arbeitsgestaltung. Die Arbeitnehmer erhalten viel Freiraum und dürfen selbst über Arbeitsort und häufig auch über -zeit entscheiden. Damit geht allerdings auch eine erhöhte Verantwortung einher. Mitarbeiter müssen sich selbst strukturieren und die Grenze zwischen privater und Berufswelt wahren. Gelingt dies, trägt mobiles Arbeiten zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance und mehr Arbeitsmotivation bei.


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